

Green Touring im Musikbusiness
Gastbeitrag von Innsite Booking:
„We believe that music, musicians and music businesses, through their unique cultural and economic power, can lead the way in demanding the systematic changes required to secure all life on earth”. – Music Declares Emergency
Die Auswirkungen der Musikbranche auf die Umwelt sind viel größer als viele erstmal denken. Nicht nur Bereiche wie die Musikproduktion, Streaming oder Merchandising haben einen negativen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck der Musikszene. Vor allem bei Liveshows werden riesige Mengen an Emissionen ausgestoßen. Laut einer Oxford-Studie ist die Anreise der Besucher:innen zu Livekonzerten sogar mit über 40% für den größten Anteil an CO2-Emissionen auf dem britischen Musikmarkt verantwortlich. Man kann sich also denken, wie groß die Auswirkungen erst sind, wenn Artists quer über den Globus touren. Allerdings lebt unsere Branche von Liveevents und darauf zu verzichten, wäre auf vielen Ebenen ein massiver Verlust. Deshalb liegt es in der Verantwortung aller Beteiligten, sich mit umweltfreundlichen Konzepten im Bereich Touring auseinander zu setzen. Nur so kann es langfristig gesehen auch in Zukunft Liveveranstaltungen geben. Aber wie funktioniert Green Touring eigentlich?
ALLER ANFANG IST…
…gar nicht so schwer! Generell gilt es, sich einen Überblick zu verschaffen. In welchen Bereichen werden CO2-Emissionen verursacht und wo gibt es Potenzial diese einzusparen? Sich gegenseitig auszutauschen und mit anderen aus der Branche ins Gespräch zu kommen ist hierbei ein essenzieller Treiber für Fortschritt und Kreativität bei der Lösungssuche. Green Touring versteht sich als ewig währender Prozess mit Ups und Downs. Jeder kleine Beitrag ist ein Schritt in die richtige Richtung!
Wie das Touring selbst, kann man auch Green Touring in unterschiedliche Bereiche aufteilen. Je nach Thema ist es manchmal einfacher umweltbewusst zu handeln. Vor allem im Bereich der Verpflegung können schnell und einfach grünere Lösungen, wie vegetarische, vegane, regionale und saisonale Optionen gewählt werden. Aber auch in anderen Segmenten kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden, beispielsweise bei der Mobilität.
MOBILITÄT
Das Thema der Mobilität gestaltet sich allerdings schon schwieriger. Mit dem Zug zu touren ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Schließlich muss das ganze Equipment irgendwie transportiert werden. Leider bleibt den Künstler:innen oft keine andere Wahl als Auto, Sprinter oder Nightliner, trotzdem gibt es auch hier Möglichkeiten Verbrauch zu reduzieren:
- Ein großes Fahrzeug ist effizienter als mehrere kleine Fahrzeuge.
- Beim Mieten eines Fahrzeuges sollte immer auf einen niedrigen Benzin- bzw. Dieselverbrauch geachtet werden.
- Ein Tempolimit von höchstens 120 km/h spart laut Umwelt Bundesamt deutlich Emissionen.
- Wichtig ist es auch, eine effiziente Route mit wenigen Umwegen zu planen.
- Equipment kann auch vor Ort genutzt werden. Das kann im Vorhinein mit den Veranstalter:innen geklärt werden.

Nicht nur die Band, auch die Fans reisen zur Show an. Dies macht sogar den größten Teil der Reise-Emmisionen aus. Hier ist es ein Leichtes für alle Tour Beteiligten ihre Reichweite nutzen und bei Promoaktionen gleichzeitig zu einer grüneren Anreise ermutigen. Beispielsweise ist für alle das „Grüne Anreise Logo“ hier kostenfrei herunterzuladen und auf Tickets oder Socials zu integrieren. Auch der Aufruf zu Car-Pooling ist eine Möglichkeit, wenn die Venue keine gute Anbindung an den ÖPNV hat. Ein maximalpositiver Effekt entsteht erst, wenn alle Konzertbesucher:innen erreicht und für das Thema sensibilisiert werden. Deshalb ist die Initiative aller Artists, Managements, Agenturen und Veranstalter:innen gefragt. Denn auch durch die Kommunikation mit Fans und Partner:innen im Musikbusiness kann viel bewirkt werden. Artists haben einen gewissen Einfluss und können ihre Reichweite nutzen, um auf nachhaltiges Handeln aufmerksam zu machen und bestimmte Themen anzusprechen.
WEITERE RESSOURCEN ZUR INSPIRATION UND HILFREICHE DOKUMENTE GIBT ES AUF DER WEBSITE VON INNSITE BOOKING
Quellen:
https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/5/1/014019/meta