

Nachhaltiges und faires Merchandise
Beitrag von Alexander Göbel:
Merchandise bietet gerade für aufstrebende Acts viele Vorteile. Der eigene Name wird nach außen getragen und man verdient ein bisschen Geld für die anstehenden Projekte. Bis es zum Shirt mit dem eigenen Logo kommt, muss sich aber noch u.a. über das Design, die Stückzahl und die Größen Gedanken gemacht werden. Wer sein Merchandise nachhaltig und fair gehandelt produzieren lassen möchte, muss auf weitere Dinge wie Herkunft, Siegel und Materialien achten. Da es hier schnell kompliziert werden kann, haben wir im folgenden Blogbeitrag einige Tipps für euch gesammelt.
Fair gehandelt, zu teuer?
Wer „Merchandise bedrucken“ oder Ähnliches googelt, wird direkt eine große Anzahl von Anbietern finden, bei denen man nur noch das Design im Gestaltungstool der Website einfügt, die Anzahl der verschiedenen Größen eingibt und dann die Bestellung abschickt. Fair gehandelte Rohlinge, die nicht um die halbe Welt geschifft wurden, gehören dabei aber leider immer noch zur Seltenheit. Wer die fair gehandelten Alternativen findet, wird eventuell vom etwas höheren Preis abgeschreckt sein, wodurch die eigene Gewinnmarge kleiner wird. Jedoch möchten wir hier an euch appellieren, eure Merchandise-Artikel nicht so billig wie möglich zu produzieren, nur um die Verkaufspreise gering zu halten. Gerade in den letzten Jahren ist festzustellen, dass ein Umdenken im Musikmarkt eingesetzt hat und der Großteil der Fans bereit ist auch ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn dadurch eine bessere und faire Produktion der Artikel gewährleistet wird.
Auf Bio-Baumwolle achten!
Wenn ihr beispielsweise euer Band- oder Festivallogo auf Textilien drucken wollt, solltet ihr darauf achten, dass der Rohling aus 100 % Bio-Baumwolle besteht. Diese hat den Vorteil, dass sie ohne Chemikalien produziert wird. Durch den ökologischen Anbau wird außerdem weniger Wasser benötigt, was der Umwelt zugutekommt. Jedoch solltet ihr bedenken, dass das Bio-Zertifikat lediglich darauf hinweist, dass die Baumwolle aus einem ökologischen Anbau stammt. Ob es sich am Ende um ein fair gehandeltes Kleidungsstück handelt, ist aus diesem Zertifikat nicht erkennbar, da bei der Weiterverarbeitung der Baumwolle andere Umstände herrschen können.
Auf welche Siegel muss ich achten?
Tatsächlich gibt es eine große Menge an Siegel, die bei eurem Merchandise-Produkt Hinweise auf Nachhaltigkeit und fairen Handel geben können. Jedoch ist das nicht immer aussagekräftig, da große Hersteller zum Teil einfach selbst Siegel für ihre Produkte erstellen. Um hier etwas Klarheit zu erlangen, empfehlen wir euch die Seite Siegelklarheit. Bei dieser Initiative der deutschen Bundesregierung könnt ihr euch über die einzelnen Siegel informieren. Dadurch solltet ihr gut erkennen, ob der Artikel die oben genannten Kriterien erfüllt. Ein positives Beispiel für Textilien-Rohlinge wäre die Marke Stanley/Stella, die u.a. zwei wichtige Siegel vorweisen kann. Zum einen das GOTS-Siegel, welches Auskunft über die ökologische Nachhaltigkeit der Rohstoffe und deren Herkunft gibt. Außerdem hat die Marke einen hohen FWF-Score von der Fair-Wear Foundation bekommen, was ein Hinweis auf faire Arbeitsbedingungen innerhalb der Textilfabriken ist.
Es lässt sich also festhalten, dass Merchandise nicht nur billig und umweltschädlich produziert wird. Alternativen sind auf alle Fälle vorhanden, nur muss man sie erstmal finden. Durch die Vielzahl an Siegel ist es nicht immer leicht, sich für das passende Produkt zu entscheiden, doch wenn ihr diesen Prozess erstmal hinter euch habt, freuen sich nicht nur eure Fans über hochwertige Produkte, sondern auch die Umwelt.