

Mechanische Bäume als CO₂-Staubsauger
Beitrag von Meike Carstensen:
Mechanische Bäume nutzen, um umweltschädliches CO₂ aus der Luft zu „staubsaugen“? – Ja, das könnte funktionieren und schon ab 2026 eingesetzt werden. Ein mechanischer Baum schafft es in etwa so viel Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre zu ziehen wie 1.000 echte Bäume und ist damit sehr platzsparend. Laut einer aktuellen Studie könnte die Nordsee beispielsweise so in Zukunft als CO₂ Speicher fungieren. Denn: Der Umwelt zuliebe müssen wir, wie selbstverständlich allseits bekannt, nicht nur weniger CO₂ produzieren, sondern das produzierte auch wieder einfangen! Weitere interessante Infos zum Projekt und welche weiteren Vor-, aber auch Nachteile die sogenannten MechanicalTrees haben erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Zunächst aber was sind mechanische Bäume überhaupt und wer hat sie erfunden?
MechanicalTrees sind ein Forschungsprojekt des deutschen Professors Klaus Lackner an der Arizona State University (ASU) in Kooperation mit der irischen Firma Carbon Collect. Vereinfacht gesagt setzt sich ein mechanischer Baum aus einem Sockel und einem 10 Meter hohen herausfahrbaren Turm zusammen, welcher wiederum mit 150 flachen Scheiben mit einem Durchmesser von je 1,5 Metern ausgestattet ist. Diese Scheiben sind mit einer Chemikalie beschichtet, die CO₂ aus der Luft binden kann. Nach ungefähr 20 Minuten haben die Scheiben das Maximum an Kohlenstoffdioxid absorbiert und der Turm wird in den Sockel eingefahren. Dort wird das CO₂ mit Wasser und Dampf herausgelöst, gereinigt und gespeichert. Das aus der Luft gefilterte Kohlenstoffdioxid kann anschließend für industrielle Zwecke wieder verwendet werden. – Der Turm wird wieder herausgefahren und der Kreislauf beginnt von vorn.
Das Problem mit dem Co₂
„CO2 ist ein elementarer Bestandteil der Natur. Durch die Industrie, Autos und anderen Faktoren haben wir in den vergangenen Jahren die CO2-Emission allerdings unnatürlich erhöht.“ (Galileo.tv, A.Geibel 2022) Als Folge entsteht der anthropogene Treibhaus-Effekt, also der vom Menschen gemachte. Ohne den „normalen“ Treibhaus-Effekt könnten wir auf der Erde nicht leben, er ist für unser Überleben notwendig. Durch die erhöhte CO2 Konzentration in unserer Atmosphäre bildet sich allerdings eine Schicht aus Gasen, die einen Teil der von der Erde reflektierten Sonnenstrahlen immer weniger durch, beziehungsweise zurücklässt. So kommt es zur Erderwärmung und unser Ökosystem ändert sich.
Aus diesem Grund sind Projekt wie die MechanicalTrees, die das CO₂ aus der Luft absorbieren, so wichtig. Da nur der Wind durch den Baum wehen muss, fangen die mechanischen Bäume die Luft passiv ohne große Ventilatoren ein. Energieeffizient sind sie außerdem, weil sie den Großteil der verbrauchten Energie wieder zurückgewinnen. Da die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre unabhängig vom Standort ist, müssen sich MechanicalTree-Farmen nicht in der Nähe einer großen Emissionsquelle befinden. Dennoch könnt ihr euch im Folgenden ein Beispielprojekt dieser Art anschauen:
Fazit: Vor- & Nachteile
Mechanische Bäume oder ganze Wälder könnten allerdings auch an Orten an denen natürliche Bäume nicht gut gedeihen können, wie in Steppen oder Wüsten, eingesetzt werden.
Ein mechanischer Baum kann also so viel CO₂ wie 1.000 echte Bäume aus der Atmosphäre ziehen, sehr schnell zum Einsatz kommen und ist sehr platzsparend sowie energieeffizient. Also, wo ist der Haken? Im Grunde sind mechanische Bäume „nur“ CO₂-Staubsauger und wandeln das Kohlenstoffdioxid nicht wie echte Bäume wieder in Sauerstoff um. Außerdem kostet ein mechanischer Baum erheblich mehr Geld, als das Pflanzen natürlicher Bäume und die Herstellung der mechanischen Wälder benötigt natürliche Rohstoffe, was sich wiederum negativ auf die Umwelt auswirkt. – Dennoch ist unser Fazit positiv. Wir sind der Meinung die Idee ist innovativ, eine echte Zukunftsperspektive und sollte definitiv weiter ausgearbeitet werden.
Mehr Informationen zum Thema findest du hier: