Beitrag von Till Otte:
Große Festivals gleichen heutzutage oft kleinen Städten, die für wenige Tage im Jahr erbaut und besucht werden. Zurück bleibt meist eine ganze Menge Müll. Um dem Klimawandel entschlossen entgegenzutreten, lässt sich jedoch bei großen Festivals ein immer stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit feststellen. Wir wollen uns mal anschauen, was die großen internationalen Festivals eigentlich so für eine nachhaltigere Festivalkultur tun. Auch wenn viele dieser Maßnahmen vielleicht nicht für jedes kleine Festival ähnlich umsetzbar sind, taugen sie als Inspiration für Veranstaltende. Ein großes komplett klimaneutrales oder klimapositives Musik-Festival gibt es weltweit noch nicht. Aber jeder Schritt in die richtige Richtung hilft gewaltig und jede neue Idee treibt die gesamte Industrie ein Stück voran.
Das Roskilde Festival
Das Roskilde Festival findet seit 1971 jährlich bei Roskilde in Dänemark statt und ist mit fast 150.000 Teilnehmer*innen eines der größten Musikfestivals der Welt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Festivals dieser Größenordnung ist es Non-Profit. Das Event wird jährlich von einem Verein betrieben, der jungen Menschen Kultur und Musik nahebringen will. Sämtliche Gewinne werden an Kulturprojekte weitergegeben. Seit 1971 konnten so insgesamt ca. 55 Millionen Euro gespendet werden. Über die Jahre gelangte neben Musik auch Kunst und Aktivismus immer mehr in den Fokus des Festivals. Dabei zieht sich das Thema Nachhaltigkeit mittlerweile durch alle Bereiche. Das Festival verfügt über einen eigenen Bahnhof und reduzierte die Anzahl an Parkplätzen, um die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fördern und so die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Das Gelände wurde an das Energienetz angeschlossen und auf die sonst meist auf Großveranstaltungen benutzten Generatoren konnte verzichtet werden. So wurde der Dieselverbrauch des Festivals halbiert. Um den Müll zu reduzieren wurden eine Reihe an Maßnahmen erdacht. Z.B. sind die beliebtesten Zeltplätze in Geländenähe verpflichtet ein Zelt zu mieten, und bei Reinigungsarbeiten und der Organisation von Community-Projekten zu helfen. Um diese Plätze zu ergattern, ist eine Bewerbung notwendig. Auch abseits dieser spezifischen Plätze lässt sich das Wichtigste an Campingausrüstung mieten.
Das Glastonbury Festival
In England findet alljährlich das Glastonbury Festival mit knapp über 200.000 Besucher*innen statt. Durch ein Verbot vom Verkauf von Plastik konnte der Plastikflaschenverkauf von über einer Million auf 0 gebracht werden. Doch das ist nur eine der vielen Maßnahmen, die das Festival ergreift, um klimafreundlicher zu werden. In etwa alle fünf Jahre wird das Festival nicht veranstaltet, um dem Boden und der Natur rundherum Zeit zu geben, sich wieder zu erholen. Durch wiederholte Ermutigung von Seiten der Veranstaltenden, konnte die Anzahl der Besucher*innen, die mit dem Auto anreisen auf 50% reduziert werden und durch das Pflanzen von über 10.000 Bäumen im Areal, können mittlerweile über 800 Tonnen von CO2 jährlich absorbiert werden. Eine der kreativsten Ideen, die das Glastonbury zusammen mit der Universität von West England umsetzte, waren die Pee Power Toiletten. Durch den Urin der Besucher*innen wird Elektrizität erzeugt, die beispielsweise zur Beleuchtung genutzt wurde. Auf dem Farm-Gelände, auf dem das Festival stattfindet, wurden im Jahr 2010 über 1300 Solarpaneele installiert, und schon 1994 wurde eine große Windanlage mit einer 150kW Turbine installiert. So konnte es erreicht werden, dass eine der Festivalbühnen mittlerweile rein durch Wind und Solarenergie betrieben wird.
Das Coachella Festival
Um die Besucher*innen zu Fahrgemeinschaften zu ermutigen, wurde vom Coachella Festival der „Carpoolchella“ Contest ins Leben gerufen. Wer mindestens zu viert in einem Fahrzeug anreist, und sein Fahrzeug möglichst liebevoll und kreativ dekoriert, kann Backstage-Pässe, VIP-Pässe, Merchandise Gutscheine, Essensgutscheine oder den Hauptpreis: Lebenslange VIP Tickets für das Festival gewinnen. Um die Besucher*innen auf die Thematiken von Müll und Recycling aufmerksam zu machen, wurde die TRASHed Coachella-Initiative erfunden. Jedes Jahr werden Kunstwerke aus Müll/Recycling-Produkten ausgestellt. Außerdem engagiert das Festival Künstler*innen, die einzigartig und individuell Mülltonnen gestalten, die ebenfalls sensibilisieren sollen. Ein weiterer Teil des Festivals ist der interaktive Energie-Spielplatz. Hier können Besucher*innen durch das Betreiben von Sport an verschiedenen Stationen Elektrizität für das Festival erzeugen. Und dann wäre da noch eine eigene Bühne für Panels und Talks, auf der beispielsweise dieses Jahr eine Vortragsreihe rund um Nachhaltigkeit stattfand.
Nicht jedes Festival kann eine eigene Windanlage installieren, sich Pee Power Toiletten anschaffen und einen Energie-Spielplatz errichten, das ist klar. Darum geht es auch nicht. Dies alles sind nur Ideen und Anregungen, die euch inspirieren können, eure eigenen Nachhaltigkeitsstrategien und Aktionen zu entwerfen. Jeder Einfall, der sensibilisiert und euer Festival klimafreundlicher macht, egal wie klein oder groß, bringt uns alle einen Schritt weiter in die Richtung einer grünen Zukunft.
ticketree als Online-Ticketshop ist ein Vermittler bzw. Händler für Tickets. Da wir möchten, dass Veranstaltende den Betrag erhalten, den Sie einkalkuliert haben und für die Durchführung der Veranstaltung benötigen, erhebt ticketree, wie die meisten anderen Online-Ticketshops auch, Systemgebühren. Doch wie kommen diese Gebühren zustande?
Beim Betrieb von ticketree fallen für uns Kosten an. Server, technische Betreuung des Ticket-Systems, Personalkosten, Steuern und Versicherungen sind nur ein Ausschnitt dessen.
Eine besonders große Kostenstelle stellt für uns der Bezahlvorgang dar. So müssen wir beispielsweise pro Bezahlvorgang 2,49 %+ 0,35 € direkt an Paypal zahlen, damit wir überhaupt euer Geld empfangen können. Gleichzeitig ist es uns aber wichtig, dass der Bezahlprozess digital für euch so einfach wie möglich ist, was wir dadurch gewährleisten können.
Bei einem Ticketpreis von 10 € zzgl. 0,50 € für die Baumgebühr sind das bereits 59 ct. Diesen Betrag müssen wir komplett über die Systemgebühr decken. Von den 6 %, die nach Abzug der Kosten für die Zahlungsabwicklung übrigbleiben, müssen wir dann noch alle weiteren Kosten (s.o.) decken.
Für uns fallen im Laufe des Ticketverkaufs unterschiedliche Kosten an. So müssen wir beispielsweise für Serverkapazitäten, das technische System aber auch für die Zahlungsabwicklung gewisse Kosten tragen. Daher müssen wir für jedes Ticket eine Systemgebühr von 8,5 % des Bruttoticketpreises + 0,35 € berechnen. Wie kommen wir auf diesen Wert? Wir haben hier eine genauere Übersicht über unsere Systemgebühren vorbereitet. Schau doch mal rein.
Die 0,50 € Baumgebühr werden zu 100 % an unseren gemeinnützigen Partner Regio Baum (Verein zum nachhaltigen Umbau regionaler Wälder e.V.) weitergeleitet. Regio Baum wiederrum arbeitet mit zahlreichen regionalen Partner:innen (Forstbetriebsgemeinschaften, Waldbesitzern etc.) zusammen und sorgt dafür, dass dieses Geld vollständig zur sinnvollen Wiederaufforstung eingesetzt wird. Zur Wiederaufforstung gehören logischerweise nicht nur die Pflanzung der Bäume, sondern auch vorbereitende Tätigkeiten, wie die Bodenvorbereitung sowie die Pflege nach der Pflanzung.
Da sich die Abgabe für die Zahlungabwicklung prozentual entwickelt, aber dennoch einen festen pauschalen Bestandteil enthält, bleibt uns nichts anderes übrig, als ebenfalls eine hybride Systemgebührstruktur zu wählen. Andernfalls würde die Abgabe je nach Ticketpreis an die Zahlungsdienstleistenden höher werden als die erhobene Systemgebühr. Das führt logischerweise dazu, dass es ticketree bald nicht mehr geben würde, da wir bei jedem verkauftem Ticket draufzahlen müssten.
Dieses Problem tritt auch bei sehr günstigen Tickets auf. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden eine hybride Systemgebührstruktur anzuwenden, damit die Systemgebühren für die Verbrauchenden bei sämtlichen Preisklassen vertretbar sind und wir trotzdem unsere Kosten decken können. Wir möchten bewusst, im Gegensatz zu anderen Konkurrenten, kleine Veranstaltungen mit geringeren Ticketpreisen nicht ausschließen und haben uns aus diesem Grund für diese hybride Variante entschieden. Wir möchten nicht nur Veranstaltenden faire Preise anbieten, sondern auch für euch so günstig und transparent wie möglich sein.
Wir hoffen, ihr versteht, warum wir diese Systemgebühr erheben müssen. Wenn ihr Fragen zu diesem Thema habt, könnt ihr euch gerne an info@ticketree.de wenden. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch.