

Baumpflanzaktion 2023
Ein Beitrag von Marvin Ziemons
2.341 – So viele Bäume konnten durch unsere Ticketverkäufe des Jahres 2022 gepflanzt werden. Am Freitag, 30.06.2023 war es nun endlich so weit: Wir konnten unsere Bäumchen, die bereits im April dieses Jahres gepflanzt wurden, endlich besuchen gehen und schauen, wie diese angewachsen sind.
Unsere Reise führte uns in die Region Euskirchen, genauer gesagt zur Forstbetriebsgemeinschaft Steinbach.
In der Nacht zuvor hatte es geregnet. Nach langer Zeit nochmal. Endlich. Wir starteten voller Vorfreude und mit den Gummistiefeln im Gepäck in unseren Tag im Wald. In der Nähe des entsprechenden Waldstücks angekommen, empfingen uns der Waldbesitzer sowie der zuständige Förster sehr herzlich – zusammen mit ihren lieben Hunden Matze und Tress.
Nach einigen einleitenden Erklärungen über die Gegend, den Wald und die umliegenden Waldflächen starteten wir die letzten Meter in Richtung Pflanzfläche. Diese befindet sich in einem kleinen Tal, mit einem wunderbaren Blick auf die bewaldeten Hänge ringsherum. Dorthin führte uns ein steiler und vor allem matschiger Berg. Schnell sahen wir, wo das Problem liegt: Der alte Fichtenbestand, welcher am Rand noch zu erkennen ist, fiel den Dürre- und Hitzeperioden der letzten Jahre sowie dem Borkenkäfer zum Opfer. Normalerweise werden die Borkenkäfer durch den „Harzfluß“ der Fichten abgewehrt. Man spricht auch davon, dass die Bäume die Käfer „verharzen“. Durch die Dürre sind die Fichten jedoch nicht mehr in der Lage, dem Borkenkäfer durch ihr Harz etwas entgegenzusetzen und sind diesem schutzlos ausgeliefert. Mit der Zeit sterben daher große Flächen ab. So auch in diesem Fall.


Nachdem wir den kleinen Bergabstieg gemeistert hatten, standen wir bereits vor der Pflanzfläche, die auf uns wie eine große Lichtung wirkte. Erst auf den zweiten Blick sah man, versteckt im hohen Gras, die knapp 2.500 Setzlinge, die in den letzten Monaten gepflanzt wurden. Im späteren Verlauf lernten wir, dass das hohe Gras nicht schadet, sondern sogar förderlich für die Pflanzen ist, da die jungen, zarten Pflänzchen dadurch nicht direkt der starken Sonneneinstrahlung und dem Wind ausgesetzt sind.
Außerdem entdeckten wir ein Holzgatter, das die ca. 1 Hektar große Fläche umrandete. Gedacht als Wildschutz sollen so die frischen Setzlinge gegen Rehe, Wildschweine und sonstige größere Wildtiere geschützt werden. Dieser „Zaun“ wird die Pflänzchen nun die nächsten 5 bis 8 Jahre beschützen, bevor dieser natürlich zerfallen und verrotten wird.
Wir erfuhren, dass auf dieser Fläche ein möglichst diversifizierter Mischwald entstehen soll. So wurden auf der einen Seite der Fläche vor allem Nadelbäume, wie die Weißtanne oder die Kiefer und auf der anderen Hälfte der Fläche überwiegend Laubbäume wie zum Beispiel der Bergahorn, die Esskastanie, die Ulme oder aber auch die Roteiche gepflanzt. Darüber hinaus wird eine Naturverjüngung erwartet. Das bedeutet, dass sich – begünstigt durch die umliegenden Bäume – voraussichtlich noch zahlreiche weitere Baumarten auf diesem Stück entwickeln werden. So könnte ein schöner, durchmischter Wald, mit ca. 15-20 verschiedenen Baumarten entstehen. Dort, wo vor kurzem nur tote Bäume und Gestrüpp standen.
Genauso wie bei der Pflanzung im vergangenen Jahr, wurde explizit darauf geachtet, Baumarten zu wählen, die zum einen heimisch sind, aber auf der anderen Seite auch verhältnismäßig gut mit den Folgen des Klimawandels klarkommen (z.B. Hitze- und Dürreperioden).
Nachdem wir wieder durch das Gatter geklettert sind, lud uns der Waldbesitzer noch auf einen Kaffee und ein paar Kekse ein. Wir nutzten die Gelegenheit und erfuhren noch viele spannende Dinge über die Pflanzung sowie die umliegenden Waldflächen.
Wir möchten uns ganz herzlich für die Möglichkeit des Besuchs und vor allem die vielen netten Gespräche und Informationen bedanken und freuen uns sehr, dass unsere kleinen tickeTREES nun dort wachsen dürfen! Danke für diesen unvergesslichen Vormittag!